Franziska Roller hat in „Trash Couture“ festgelegt was guter und was schlechter Geschmack ist und wer die Menschen sind, die ihn besitzen und welche nicht.
Auf einer ersten Ebene gebe es Personen, der vermeintlichen Unterschicht, die Gefallen an all jenen Kulturprodukten besäßen, welches ihnen Amüsement und Freuden bereite. Diese besäßen einen „Notwendigkeitsgeschmack“[1], fänden Gefallen an allem was Gemütlichkeit und Wohlbefinden hervorrufe, unabhängig von einer „intellektuelle[n] Auseinandersetzung mit Ästhetik“[2].
Auf einer zweiten Ebene sei da ein Personenkreis zu nennen, welcher all das liebe, von dem gesellschaftlich vereinbart worden sei, dass es hochwertig und gehaltvoll sei. Die eigene finanzielle Begrenztheit werde durch Arroganz ausgeglichen und die finanzielle Unbegrenztheit der Anderen als „Angebereie[] kulturloser Neureicher“[3] abgetan.
In einer letzten Gruppe befänden sich Menschen, die über den bürgerlichen Bildungskanon genau bescheid wüssten, es jedoch als Freude empfänden gegen die Regeln des guten Geschmacks zu verstoßen. Trotz dessen, dass sich diese Menschen in keiner Kongruenz mit den bürgerlichen Geschmacksidealen befänden und deren Lebensvorstellungen als ihnen zu wider empfänden, behielten sie deren Verhaltensmuster bezogen auf den Umgang mit Kulturgütern bei. Sie „wenden […] die erlernten Kriterien aus der Ebene zwei einfach für Dinge an, die normalerweise aus diesen Bewertungskriterien ausgeschlossen werden.“[4] Der wahre Genuss stelle sich für diese Personen in jenem Moment ein, in dem sie eine „Diskrepanz“[5] zwischen den eigenen Vorstellungen dessen was schön sei und jenen des gesellschaftlich / bürgerlich vereinbarten auftue.
Doch der Geschmack an Kulturprodukten und Lebensstilen der dritten Ebene schockiert nicht wirklich, denn er funktioniert nur in seiner nicht völligen Loslösung des gesellschaftlich Vereinbarten, was ihm zum Verhängnis wird, da er nichts wirklich Neues hervorbringt, sondern nur schon da gewesenes rekontextualisiert und recycelt. Dieser Geschmack ist immer auch mit Selbstdarstellung verbunden. Der eigene erhabene Geschmack der dritten Ebene wirkt nur als solcher, in Abgrenzung zum Anderen.
Diese Menschen mögen vermutlich orangene Hosen zu türkisen Pullovern und gelben Schals tragen. Doch werden sie auch darauf bedacht sein müssen, dass ihr Wissen über das gesellschaftlich vereinbarte offensichtlich wird und ihre Kleidungswahl nicht dem Anschein der Zufälligkeit unterliegt. Indem die Materialien der Kleidung beispielsweise einen besonders hohen Wert haben oder indem Einzelstücke angesehener Marken kombiniert werden mit No-Name Produkten oder denen von Discount-Kleidungsgeschäften.
Auf einer ersten Ebene gebe es Personen, der vermeintlichen Unterschicht, die Gefallen an all jenen Kulturprodukten besäßen, welches ihnen Amüsement und Freuden bereite. Diese besäßen einen „Notwendigkeitsgeschmack“[1], fänden Gefallen an allem was Gemütlichkeit und Wohlbefinden hervorrufe, unabhängig von einer „intellektuelle[n] Auseinandersetzung mit Ästhetik“[2].
Auf einer zweiten Ebene sei da ein Personenkreis zu nennen, welcher all das liebe, von dem gesellschaftlich vereinbart worden sei, dass es hochwertig und gehaltvoll sei. Die eigene finanzielle Begrenztheit werde durch Arroganz ausgeglichen und die finanzielle Unbegrenztheit der Anderen als „Angebereie[] kulturloser Neureicher“[3] abgetan.
In einer letzten Gruppe befänden sich Menschen, die über den bürgerlichen Bildungskanon genau bescheid wüssten, es jedoch als Freude empfänden gegen die Regeln des guten Geschmacks zu verstoßen. Trotz dessen, dass sich diese Menschen in keiner Kongruenz mit den bürgerlichen Geschmacksidealen befänden und deren Lebensvorstellungen als ihnen zu wider empfänden, behielten sie deren Verhaltensmuster bezogen auf den Umgang mit Kulturgütern bei. Sie „wenden […] die erlernten Kriterien aus der Ebene zwei einfach für Dinge an, die normalerweise aus diesen Bewertungskriterien ausgeschlossen werden.“[4] Der wahre Genuss stelle sich für diese Personen in jenem Moment ein, in dem sie eine „Diskrepanz“[5] zwischen den eigenen Vorstellungen dessen was schön sei und jenen des gesellschaftlich / bürgerlich vereinbarten auftue.
Doch der Geschmack an Kulturprodukten und Lebensstilen der dritten Ebene schockiert nicht wirklich, denn er funktioniert nur in seiner nicht völligen Loslösung des gesellschaftlich Vereinbarten, was ihm zum Verhängnis wird, da er nichts wirklich Neues hervorbringt, sondern nur schon da gewesenes rekontextualisiert und recycelt. Dieser Geschmack ist immer auch mit Selbstdarstellung verbunden. Der eigene erhabene Geschmack der dritten Ebene wirkt nur als solcher, in Abgrenzung zum Anderen.
Diese Menschen mögen vermutlich orangene Hosen zu türkisen Pullovern und gelben Schals tragen. Doch werden sie auch darauf bedacht sein müssen, dass ihr Wissen über das gesellschaftlich vereinbarte offensichtlich wird und ihre Kleidungswahl nicht dem Anschein der Zufälligkeit unterliegt. Indem die Materialien der Kleidung beispielsweise einen besonders hohen Wert haben oder indem Einzelstücke angesehener Marken kombiniert werden mit No-Name Produkten oder denen von Discount-Kleidungsgeschäften.
Es muss immer eine Rekontextualisierung stattfinden, die sich den Produkten der ersten und des Understatements der zweiten Kategorie bedient. Marcel Duchamps „La Fontaine“ funktionierte nur im musealen Kontext. Im Museum einer Einrichtung des Bürgertums fand der industriell gefertigte Gebrauchsgegenstand der Toilettenschüssel seinen neuen Platz.Doch es tut sich keine Diskrepanz dieser dekonstruktivistischen Verhaltensweisen und denen des Bürgerlichen mehr auf, da auch diese mittlerweile gesellschaftlich vereinbart wurden. Pinke Hirschgeweihe sind in jedem gut sortiertem Kaufhaus käuflich zu erwerben. Geschmäcker und Lebensvorstellungen schockieren nur solange sie neu und vermeintlich avantgardistisch sind. Doch Postmoderne ist irgendwie auch vorbei. Es müssen nicht noch mehr Barbie-Köpfe auf Holzbretter genagelt werden.
Auch wenn Franziska Roller ihre Kategorisierung von der „vielzitierte[n] postmoderne[n] Beliebigkeit“ abgrenzen möchte, so mag, was sie beschreibt sicherlich nicht beliebig – doch eindeutig postmodern sein.
[1] Franziska Roller, Trash Couture in: dies: Abba, Barbie, Cordsamthosen, Ein Wegweiser zum prima Geschmack (Leipzig: Reclam, 1997) S.198
[2] Ebd.
[3] Ebd. S.199
[4] Ebd. S.200
[5] Ebd.
Bildnachweis:
[1]Marcel Duchamp "La Fontaine" http://www.ac-nantes.fr:8080/peda/disc/arts/artsplastiques/image/images/duchamp.jpg [27.09.2007]

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